Ein weißer medizinischer Schlauch liegt auf blauem sterilen Tuch im Operationssaal.

Kryoneurolyse

Die Kryoneurolyse – auch als Cryoneurolyse bezeichnet – ist ein Verfahren, bei dem sensible Nerven mit Temperaturen von ungefähr -40 °C vereist werden. Wenn lokale Betäubungsmittel nur einen zeitlich kurzfristigen Erfolg zeigen, können Nervenschmerzen (Neuralgien) mit der Vereisung effektiv behandelt werden.

Technik 

Die Kryoneurolyse ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem eine dünne Sonde in die unmittelbare Nähe des betroffenen Nervs eingebracht wird. Die Lage wird unter einem Röntgenbildverstärker oder Ultraschall bildhaft dargestellt. Anschließend erfolgt ein gezieltes Herunterkühlen auf -40°C an der Sondenspitze. Hierbei wird die sensible Nervenfunktion unterbrochen. Langfristige Schmerzlinderung durch Nervengefrieren tritt auf, weil Eiskristalle eine vaskuläre Schädigung verursachen, die ein schweres endoneurales Ödem erzeugt. Die Kryoneurolyse stört die Nervenstruktur und erzeugt eine Wanddegeneration, lässt aber die Myelinscheide und das Endoneurium intakt. 

In der Regel hält das schmerzfreie Intervall drei Monate bis zu zwei Jahre an. Die erreichte Schmerzreduktion ermöglicht das Erlernen neuer Bewegungsmuster. 

Vorteile 

Der Nerv bleibt in seiner Struktur erhalten und kann sich wieder vollständig regenerieren.

Nebenwirkungen 

Es besteht, wie bei allen kleinen operativen Eingriffen, auch bei der Nervenvereisung die Möglichkeit einer lokalen Blutung (Hämatom) oder einer Infektion. Theoretisch besteht auch die Möglichkeit der Verletzung von Strukturen. Dies sind im Bereich des Eingriffes an der Wirbelsäule die dort vorhandenen Strukturen von Blutgefäßen, Nerven und inneren Organen. Im Bereich der Bauchdecke können Organe des Bauchraumes und im Bereich der Rippen die Lunge verletzt werden. Hier könnten auch lebensbedrohliche Konsequenzen auftreten. Hautveränderungen an der Behandlungsstelle sind ebenfalls möglich. Die Behandlung erzeugt auch einen Taubheitsgefühl und nicht nur eine Schmerzlinderung. 

Indikationen 

Eine Kryoneurolyse kommt bei Nervenschmerzen und Neuralgien zur Anwendung, beispielsweise bei Neuromen. Auch bei Tennis-Ellenbogen (Epicondylitis), Golfer-Ellenbogen, Insertions­tendopathien und Sehnenansatzentzündungen kann Kryoneurolyse helfen. 

Weitere Methoden

Susanne Constantinescu
Spezialistin für Mikroinvasive Therapie

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